Kennt ihr den Film mit Julia Roberts, “Eat, Pray, Love”? Genauso isses bei uns! Wir hatten die letzten Tage kaum Internetzugang, deshalb gab es leider keinen neuen Artikel. Wir tingeln so durch die Toskana und finden es immer noch ein bisschen schwer, Italien bedingungslos zu lieben. Die Toskana ist ja anscheinend eine der schönsten Gegenden hier, auf Fotos erstrahlt die Landschaft in sattem Grün, aber jetzt im Herbst, naja…Braun und Grau soweit das Auge reicht. Jeder Quadratzentimenter Erde scheint hier bestellt zu werden und war gerade umgepflügt worden. Also, ich meine jetzt die Gegend vom Val d’Orcia. Aber mal der Reihe nach:
Wir sind von Assisi nach Siena gefahren. Unterwegs:
Siena:In unserer Vorstellung, besser gesagt, meiner, gebildet durch verschiedene, begeisterte Reiseberichte hier und da( “so süß, so niedlich, so romantisch, so toskanisch…”), formte sich in meinem Kopf eben jenes Bild einer gemütlichen Kleinstadt. Siena ist irgendwie ganz anders: die dominierende Farbe ist braun in allen Schattierungen. Riesige(ok, keine Wolkenkratzer, aber eben hohe) Gebäude, die kaum Sonnenschein durchlassen. Man friert sich so durch die vom Durchzug gebeutelten Gassen, die sehr steil auf und ab gehen. Ist eben Ende Oktober..Ein gemütliches, romanisches Schlendern ist das nicht gerade.
“PRAY”
Nachdem wir schon in Assisi erleuchtet waren und uns heilig fühlten, waren wir dann auch brav beten und zwar im Dom von Siena: eln beeindruckendes, wunderschönes Monument in zarten grün-weiß-rosa Nuancen, fast wie eine Sahnetorte, so verschnörkelt! Auch innen staunt man: diese Zebrastreifen und Schachbrettmuster sind doch sehr besonders. Die Libreria Piccolomini ist ein Augenschmaus!
“EAT”
A propos Schmaus, an dem Abend haben wir wunderbar authentisch gegessen, in der Osteria Grattocielo. In diesem Oxymoron von einem Restaurant(wegen des Namens) hockt man mit anderen Hungrigen an einem Tisch und zwar wie bei einer italienischen Mamma im Vorzimmer, quasi im Untergeschoss, deswegen Oxymoron. 4 Tische und 4-5 Gerichte, die von einem Post-it vorgelesen werden, mehr braucht es nicht. Wir hatten einen Antipasti Teller, der so köstlich war, dass er verputzt war, ehe der Blogger(hihi;)gedanke, ihn zu fotographieren, auftauchte. Deshalb hier eins von der Pasta, ganz einfach: maximal 4 Zutaten von erstklassiger Qualität( also aus dem eigenen Garten), mehr braucht es nicht. Und das alles zum Bruchteil einer durchschnittlichen Toskana-Abendessen-Rechnung.
Am Tag darauf schlemmten wir uns durch die Stadt, überall konnte man Kostproben machen: so bestand unser Mittagessen aus allerlei Trüffelpasten und Ölen, warmem Rosinenbrot frisch aus dem Ofen, Biskuits mit Cappuccino, Limoncello, Mandel, Zitronen…-Füllungen. Ein Riesenstück Pizza Margarita auf die Hand passte dann auch noch rein. Wir haben uns tüchtig mit Trüffeln eingedeckt und sind jetzt total vertrüffelt! Mhm! Bald müssen wir neue Hosen kaufen(so wie Julia Roberts im Film). Ach, Italien, wir lieben dich dann einfach bedingungslos wegen deiner Küche, denn Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen.
Sowieso:)