Kuba

 

 

Zwischen Mythos und Realität

Alles nur geträumt?

Cayo Coco

Kuba
Alleine schon der Name ist magisch, wer träumt nicht davon,  einmal im Leben in Havanna's Strassen Salsa zu tanzen?
Wir konnten es kaum erwarten, dieses sagenumwobene Land zu entdecken!

Viñales

Die Altstadt La Habana, Oldtimer, tanzende Kubaner mit Lachfalten und Grübchen, Rum, Zigarren, an jeder Ecke ein Stück Che Guevara. Hasta la victoria siempre!

Plötzlich sprach jeder von Kuba. Dort müsse man schnell noch mal hin, bevor es zu spät wäre. Die Amis kommen jetzt in Scharen, schnell, bevor es überall Starbucksfilialen gibt!
Da waren wir also. Mit Vero und Filipe, die sich spontan angeschlossen hatten.

Wir vier in einer Partygrotte in Viñales

Wir haben sogar einen günstigen Flug von Luxemburg aus bekommen, über Amsterdam direkt nach Havana. 21 Tage dauerte die Reise, was auch völlig ausreicht um die wichtigsten Dinge zu sehen.
Unser Plan? Erstmal Havanna. Der Rest würde sich ergeben! Auch als Tipp an alle Mitleser: plant nicht soviel, lasst euch treiben. Auf Kuba ist es leicht spontan zu sein, die Kubaner sind es auch.

Wir haben ein bisschen recherchiert, wie man am besten von A nach B kommt, wo was sehenswert ist und so weiter. Ja, eben viele Blogs und Reiseführer gelesen. Während der Reise hat sich der französische Reiseführer  Le Guide du Routard als der Beste herausgestellt! Ohne Bilder, mit sehr viel Text, aber sehr ehrlich, aufschlussreich und komplett. Zum Uebernachten geht man am besten in die casas particulares, das ist so wie Airbnb. Es ist ganz leicht eins zu finden, fragt einfach an der Tür oder ruft an. Am besten ist es, eine Telefonkarte zu kaufen. Hat man erst mal eins gefunden, ergeben sich die andern von selbst, die Kubaner vermittlen gerne weiter..an Freunde und Familie..was nicht immer ein Vorteil ist. Erst seit ein paar Jahren dürfen die Kubaner ihre Zimmer vermieten, zum Einheitspreis von 30 CUC (also 30 EURO). Es gibt aber keine Regeln für die Ausstattung und die Verpflegung. Es kann durchaus sein, dass man in einer Kolonialvilla auf Sterneniveau landet, oder aber auch in einem Rattenloch... 

Von A nach B

Telefonzellen

Wir fanden raus, dass ein Taxi für uns 4 die beste Variante wäre.

Das haben wir auch so konsequent die ganze Reise über durchgezogen. Es ist ganz leicht, eins zu finden, auch für längere Strecken. Man ist unabhängig und günstiger ist es auch noch. Die einzige Alternative sind die staatlichen Touristenbusse, die aber mit hohen Preisen und langen Warteschlangen verbunden sind. Im Taxi lernt man zudem Kuba von seiner authentischen Seite kennen. Vorausgesetzt, man spricht spanisch!

Taxiwechsel

Das ist vielleicht auch eine weitere Erklärung wert. Wenn ihr so wie wir auf eigene Faust reisen wollt, solltet ihr ein Minimum an Spanisch können. Mit Englisch alleine wird es schwer. Es geht, klar, aber die interessanten Kontakte mit Einheimischen gibt es nur en español. Wir hatten das Glück, dass einer von uns perfekt Spanisch kann, und meine Wenigkeit auch ein paar Sätze zustande bekommt. Komischerweise kann ich die Sprache nach zwei, drei Mojitos fliessend.

Wir kamen also in Havanna an und staunten erstmal Bauklötze! Ja, es ist genauso wie man sich es vorstellt! Oldtimer, Zigarren, Rum, zerfallene Gebäude. Es ist ein Charmattacke, wie man sie sonst selten erlebt. Eine Reise in die Vergangenheit, und nein, noch gibt's keine Mc Donald’s oder Starbucksfilialen.

Um Kuba zu verstehen, sollte man sich im Vorfeld mit seiner Geschichte beschäftigen. Hier eine kleine Zusammenfassung:
"Die schönste Insel, die Menschenaugen jemals erblickten". Mit diesen Worten setzte Christoph Kolumbus seinen Fuss auf dem Eiland ab, im Jahr 1492, auf seiner Suche nach Indien. Kuba ist die größte Insel der Antillen beim Golf von Mexiko, nur 90 Meilen entfernt von der amerikanischen Küste. Haiti, die Bahamas und Jamaika sind die Nachbarinseln.
Die Insel ist nicht nur wunderschön, sondern auch an einem strategisch wichtigen Schneidepunkt gelegen und blickt daher auf einen ereignisreiche Vergangenheit zurück.
Bis ungefähr 1500 n.Chr war sie von verschiedenen Indianerstämmen bevölkert. Da die Eindringlinge aber den Kubanern bis dato unbekannte Krankheiten übertrugen, schrumpfte die Bevölkerung bald beachtlich. Die wenigen Überlebenden vermischten sich mit den spanischen Kolonisten.
Im 16. Jahrhundert schafften die Spanier es, sehr schnell die üppigen Goldminen leerzupumpen. Die Insel wurde zur Drehscheibe für Schmuggler und Piraten. Noch heute kann man vor den Küsten zu geheimnisvollen Schiffwracks runtertauchen. Durch den durch die gute Lage begünstigsten Handel wurden immer mehr Arbeitskräfte benötigt. Die Kolonialherren begannen Afrikaner als Sklaven nach Kuba zu verschiffen. Heute noch fällt es auf, dass die Kubaner verschiedene Hauttöne haben. Die indigenen Kubaner mögen die Nachkommen der afrikanischen Sklaven nicht besonders. Diese Form von Rassimus ist uns mehrmals aufgefallen. Jeder bleibt lieber für sich.
Auch interessant ist, dass es Ende des 18. Jahrhunderts viele französische Einwanderer gab: es waren vertriebene Kolonialherren, die von Haiti verscheucht wurden, von ihren eigenen Sklaven! Die Franzosen waren eine Zeit lang die grössten Kaffee-und Zuckerproduzenten auf Kuba und manche kubanische Nachnamen klingen heute noch französisch.
Ende des 19. Jahrhunderts fing es an auf Kuba zu rumoren. Die endlos erscheinenden Fremdherrschaften hatten ihre Spuren hinterlassen: die Kubaner wollten endlich unabhängig sein. 1898 wurde Kuba nach jahrzehntenlangen Revolutionen endlich in die Unabhänigkeit entlassen, die Spanier konnten sich nicht länger an der Macht halten. Leider blieb den Kubaner ihre so lang ersehnte Freiheit verwehrt: die USA mischten im Krieg gegen die Spanier mit und…gewannen. Kuba ging in den Besitz der Amerikaner über.
1925 richtete Machado mit der Unterstützung der USA eine Diktatur auf Kuba ein. Wieder brodelte es und Widerstand formte sich. 1933 wurde er gestürzt. Danach folgte eine Periode politischer Instabilität, von der Batista profitierte: wieder mit der Rückendeckung der USA putschte er sich an die Macht. Der neue Diktator schaffte kurzerhand die Verfassung ab.
Nun kam Fidel Castro ins Spiel, er war Anwalt und Mitglied der gestürzten Regierungspartei. Sein Guerillakrieg gegen Batista, hatte schließlich im Jahr 1959 Erfolg. Die Revolutionäre, darunter auch der legendäre Che Guevara wollten soziale Reformen, da Kuba zu dieser Zeit verarmt war. Kriege sind nun mal sehr teuer.
Castro führte sozialitische Reformen durch: er enteignete die Großgrundbesitzer und verwehrte Ausländern den Besitz von Land. Die USA waren darüber gar nicht erfreut. 1960 wurde ein Handelsembargo gegen Kuba erlassen. Nun verbündete sich das Land mit der Sowjetunion.
1961 stand die Welt kurz vor dem Kollaps: die Invasion von dem US-Militär in der Schweinebucht (die liegt im Süden der Insel, gesäumt von der Playa Larga und der Playa Giron) konnte durch kubanische Soldaten abgeblockt werden. Die Sowjetunion positionierte daraufhin Raketen gen Amerika. Der 3. Weltkrieg konnte in letzter Sekunde verhindert werden, weil Chruchtshow die Geschosse schlussendlich wieder abzog. Das alles führte nicht gerade zu einer Verbesserung der amerikanisch-kubanischen Verhältnisse.
Gerade wegen der aufgewühlten Vergangenheit wurde Kuba immer interessanter für Touristen. Auch der Personenkult um Che Guevara und Fidel Castro übt bis heute eine grosse Anziehungskraft aus. Fidel führte bis Februar 2008 die Staatsgeschäfte und übertrug sie dann an seinen Bruder Raúl Castro. Als wir dort waren, also im August 2016, wurde mit viel Tamtam sein 90. Geburtstag gefeiert. Am 25. November verstarb er dann. Die Kubaner sind trotz allen Schwierigkeiten sehr stolz auf ihn und Che. Wir haben niemals jemanden etwas Negatives über ihn sagen hören. Wenn man aber auch weiss, was das Fernsehen so zeigt, ist es kein Wunder dass es kein kritischen Stimmen gibt. Dazu später mehr.
Kuba ist eine Reise in die Vergangenheit. Niemand sitzt hier mit Laptop und Coffee-to-go-Becher rum. Niemand läuft gestresst im Businessanzug durch die engen Gassen. Keiner glotzt auf ein Iphone (oder vielleicht doch…?), die Kinder spielen draussen, mit Steinen und Pappkartons. Man sieht keine Markenkleidung und keine Modeartikel. Die Schaufensterdekoration ist seit Jahrzehnten die Gleiche. Es mangelt an allem. Leere Regale, leere Kühltruhen, lange Schlangen, überall. Alles dauert ewig lange. Geld abheben? Leichter gesagt, als getan. Man muss entweder an einen Bancomat, wo man nicht selten eine Stunde ansteht. Der nimmt nur Visa, keine Mastercard und spuckt nur limitierte, hoch besteuerte Beträge aus. Dann gibt es noch die Cambios, zu denen ich euch rate. Stellt euch schön wieder hinten an. Jeder wird einzeln in diese Wechselstube hereingerufen. Überall stehen Polizisten und Wachleute. Hier kannst du dann gnädigerweise deine EUROS (keine DOLLARS!) umtauschen.

La Habana vieja

Internet? Ja, ok, reden wir übers Internet…für uns Touris normal: wir sind jederzeit erreichbar und online mit der ganzen Welt vernetzt und wollen auch im Urlaub whatsappen und facebooken. Ich sage es euch direkt: Vergesst es!
Kuba steckt in dieser Hinsicht noch in den Kinderschuhen. Doch ich muss ein bisschen weiter ausholen. Nachdem die USA die diplomatischen Beziehungen gelockert haben, und damit auch die Einreisebedingungen für Amis, steht Kuba an einem Wendepunkt. Wo soll es hingehen?
Es ist im Moment eine sehr spannende Zeit, für die Kubaner, aber auch für uns Beobachter. Einerseits lieben die Kubaner ihr Land, sind stolz auf ihre Oldtimer, ihre Werte und den Sozialismus.
Anderseits sehen die Kubaner dank der immer grösser werdenen Offenheit (ich weiss nicht, wie es ist, seit Trump im Amt ist!) gegenüber Amerika und dem Internet, wie es im Rest der Welt aussieht. Und besonders in Amerika. Die jungen Kubaner möchten reisen, studieren, auswandern, leben! Aber leider ist ihre Insel auch eine Art geliebtes Gefängnis. Es ist sehr schwer, überhaupt ausreisen zu dürfen. Man kann sich diese Erlaubnis kaufen. Umrechnet kostet sie fast 10.000 €. Den Verkaufswert einer ihrer Oldtimer. Das wissen wir dank eines Taxifahrers. Wenn man bedenkt, dass der kubanische Durchschnittslohn bei 20€ im Monat liegt, ist das schon sehr utopisch.

Wie kann man Kuba zusammenfassen? Ich fange mal mit den positiven Aspekten an.
- Dank des Kommunismus, in dem eine Religion keine Daseinsberechtigung hat (weil die Gemeinschaft, der Mensch im Mittelpunkt steht und niemand, also auch kein Priester oder so, sich überlegen fühlen darf), sind die Kubaner extrem liberal und tolerant. Frauen kämpfen zwar mit dem Machismo, der Dominanz der Männer, sie sind jedoch gleichberechtigt. Sie dürfen aus Liebe heiraten, arbeiten genauso wie die Männer, sind unabhängig. Scheidungen sind normal, Freizügigkeit gehört sogar zu ihrer Kultur, was man sehr gut bei ihren Tänzen beobachten kann. Die Frau ist sehr sexy und verführerisch beim Salsa und Rumba!
- Weil jeder das Gleiche verdient, also fast nichts, hat jeder wenig. (Bis auf ein paar Ausnahmen..) Es gibt also kaum Neid. Die Kriminaltät ist so niedrig wie nirgendwo sonst, wo ich je war. Die Kubaner schliessen ihre Häuser und Autos nie ab, es gibt keine Drogen und keine Waffen.
- Die Kinder wachsen auf der Strasse in einer grossen Gemeinschaft auf. Jeder kümmert sich um jeden und man hilft sich gegenseitig. Der eine schlachtet sein Schwein vor der Tür (Achtung, an Tierfreunde, das Blut läuft einfach so über den Asphalt), der andere wäscht Wäsche für jeden mit.

Platzregen in Trinidad, der Junge spielt in den Fluten

- Es gibt kein Internet, kein Handy, kein Fernsehen, keine Playstation. Die Kinder spielen mit dem was sie haben und ich wette, da spricht niemand von ADHS oder ähnlichen Krankheiten.
- Bildung und Medizin sind für jeden gratis! Kuba hat eins der besten Gesundheitswesen weltweit und hoch qualifizierte Ärzte. Deshalb können alle lesen und schreiben und haben auch eine gute Allgemeinbildung.
- Die Strände auf den Cayos sind wie auf den Postkarten! Schneeweisser, hauchzarter Sand, glasklares Wasser.

Cayo Coco

- Die Langusten sind der Hammer! Sie haben so ein spezielles Gewürz, sehr lecker!
- Die Musik ! Überall hört man Salsa und an vielen Eckkneipen tanzen die Einheimischen draussen.
- Das ganze Leben spielt sich draussen ab.
- Die Häuser aus Kolonialzeiten sind wunderschön!

Kommen wir nun zu den weniger erfreulicheren Seiten Kubas.
- Die Menschen sind halt arm. Lebensmittel, Haushaltsartikel, alles ist schwer zu bekommen. Zum Beispiel gibt es manchmal wochenlang kein Klopapier in den Geschäften. Also, seid sparsam damit, wenn ihr in den Casas particulares übernachtet.

leere Regale

- Leider muss ich sagen, dass wir die postiven Begegnungen mit den Einheimischen an einer Hand abzählen kann. Ich wurde noch niemals zuvor, in keinem andern Land, dermassen über den Tisch gezogen! Sie betrügen und lügen wo sie nur können! Nicht alle, aber die meisten! Es war so schlimm, dass wir nach 3 Tagen gegenüber jedem total misstrauisch waren. So sollte das nicht sein. Was genau tun sie? Einmal wurden wir von einem Friseur in seine Garage hereingerufen, er wollte unbedingt Emil’s Haare schneiden. Es war sehr lustig und er war auch sehr nett..bis er uns den Preis nannte: 40 CUC! Das sind 40€! 2 Monatsgehälter! Der hat danach wahrscheinlich 2 Monate nicht arbeiten müssen. Passt also auf und macht den Preis VORHER aus. Wir sind auch ein bisschen naiv gewesen..gutgläubig. Aber Gutgläubigkeit wird auf Kuba nur ausgenutzt.

Wir hatten so viele solcher Situationen! Der Ausflug in Viñales führte uns zu einer Tabak-und Zuckerfarm. FINGER WEG! Die haben uns Zigarren angedreht, die sich später nicht mal anzünden liessen. Sie haben uns einen Schnaps angedreht, “sehr selten, sehr kleine Produktion” für 20 CUC. Den haben wir später überall gefunden für 5 CUC. Sie betrügen, wo immer sie können. Den Pferden geht es auch nicht immer gut. Leider ist eine Tabaktour nur zu Ross möglich. Kuckt euch die Tiere genau an, ehe ihr draufsteigt.

Viñales

- Passt auch gut auf, ehe ihr in einer Casa particular eincheckt. Weil alle berechnen 30 CUC pro Nacht, aber manche sind wunderschön und sauber, andere aber unzumutbar. Dieser Einheitspreis ist halt kommunistisch…sie müssen auch alles eintragen, per Hand, in ein Heft, das sicher streng kontrolliert wird.

- Das Fernsehen…oje…Also…es gibt 5 Kanäle. Nachrichten, Sport und Telenovelas (Seifenoper, so wie GZSZ). Das wars. Und die Nachrichten gehen nicht über den Tellerrand, sprich Kuba, hinaus. Und wenn doch, dann nur, um Negatives aus der Welt zu berichten. Das Sendeprogramm fängt immer mit der Nationalhymne und den glorreichen Erungenschaften von Fidel Castro an.
Um 22h ist Sendeschluss und es kommt so ein buntes Testbild, wie bei uns in den Achtzigern. Nicht dass ich im Urlaub fernsehen möchte..aber die Manipulation durch das Fernsehen ist offensichtlich, die Kubaner sollen schön die Füsse stillhalten und ihr Land, und nur das, lieben und ehren.
- Internet gibt’s nur in den grossen All-Inclusive-Hotels und an sogenannten Wifispots in grösseren Städten, mit einem Radius von 20 Metern. Um online zu gehen, braucht man eine Karte, die kostet 2CUC pro Stunde (!). Nicht vergessen, der Kubaner verdient 20 CUC im Monat. Um diese Karten zu erwerben, steht man erstmal minimum 2 Stunden an. Verzichtet am besten auf euer Smartphone und taucht komplett in die Vergangenheit ein, das hat auch seinen Charme.
- Die schönen Postkartenstrände sieht man nur, wenn man in so einer Touri-All-Inclusive-Burg eincheckt. Die öffentlichen Strände sind total verdreckt und zugemüllt. In der Schweinebucht fliessen die Abwässer, also ja, Kot, direkt ins Meer, das erkennt man gut an der gelben Farbe des Wassers…

der schöne Strand

- In Varadero ist der Strand und das Meer voll mit Plastikmüll, ich habe die Einheimischen genau beobachtet. Die Kubaner kommen mit ihren riesigen Familien am frühen Morgen, haben so Tower mit Bier und Schnapsflaschen dabei, dann sitzen sie stundenlang im seichten Wasser und saufen. Schwimmen können nämlich die wenigsten. Volle Babywindeln werden einfach liegen gelassen.

der Kaka-Strand (morgens dreht der Wind in die andere Richtung und das Wasser erscheint sauber...)

Da wir als Rucksacktouristen unterwegs waren und immer in den casas schlafen wollten, wollten wir eigentlich nicht in ein All-Inclusive-Hotel gehen. Der Wunsch nach einem schönen, und vor allem sauberen Strand war dann aber so gross, dass wir für 2 Tage im Iberostar Mojito auf der Cayo Coco eincheckten. Das war ok…und so konnten wir diesen wunderschönen Strand sehen. Mit 150€ pro Nacht ist es aber ein teures Vergnügen. Das Essen war jedoch lecker, die Drinks auch mit echten Zutaten und nicht aus Pulver.

La dolce vita auf Cayo Coco

Aber wusstest ihr, dass Kubaner zu diesen Cayos und somit zu den Traumständen gar keinen Zutritt haben? Ich finde, das sagt alles. Es gibt auch nur staatliche Restaurants, in denen nur Touristen speisen. Erst seit Kurzem dürfen die Kubaner ihre paladares führen, das heisst, jeder darf in seinem Wohnzimmer oder Hinterhof ein Restaurant eröffnen. Es gibt immer das Gleiche: Huhn, Langusten, Reis, Bohnen und Bananen.

Und wusstest ihr dass es in Kuba 2 Währungen gibt? Eine Touristenwährung (CUC) und die der Einheimischen (CUP). Wenn Kubaner einen Peso-CUP zahlen, müssen Touristen einen CUC (also das 24-fache) zahlen.

Der Hintergrund ist natürlich wesentlich komplexer, der CUC sollte Kuba unabhängig vom Dollar machen.

Ich finde, das beschreibt Kuba, das wunderbare Kuba, doch sehr gut. Bildet euch mal selber eine Meinung und setzt lieber die romantische Zeitreisebrille ab.

Und übrigens, kauft keine Che Guevara-Banknoten (Ernesto „Che“ Guevara war auch Notenbankchef in Kuba, deshalb schmückt sein Antlitz nicht nur alle Maueren und T-Shirts sondern auch die 3-Peso-Nacionales-Banknote) , die euch überall von Kindern oder jineteros (Gauner) auf der Strasse angeboten werden, die sind gefälscht! Wie der Rum, und die Zigarren, und die Sehenswürdigkeitem, und die Nettigkeit der Kubaner...

Noch eine kleine, aber feine Anekdote:

Dinosaurier auf Kuba. LOL

Ich könnte mich ohne Ende über diese verklärten Reiseberichte aufregen, in denen alles rosarot ist. Es gibt mittlerweile Blogs wie Sand am Meer und jeden versucht, mit überdrehten Posen, gequälten Selfies und Lobreden seine Leser zu beeindrucken und sich selbst zu profilieren. Oft sind die Texte copy-paste und null persönlich, als wären diese Leute nicht mal dort gewesen.. Letztens habe ich auf einem Reiseblog gelesen, dass die Wandmalerei in Viñales absolut traumhaft und sehenswert ist. Wollt ihr jetzt mal die Wahrheit hören? Die ist genauso wenig aus der Neandertalerzeit wie mein Iphone! Diese Wandmalerei wurde im Auftrag von Fidel Castro ausgeführt und soll die (glorreiche) Geschichte Kubas darstellen, Dinosaurier inklusive! Ich schmeiss mich weg! Dinosaurier gab’s nie auf Kuba! Ich finde, DAS sagt alles über Kuba, was man wissen sollte! Aber Hauptsache, die Busse tippen die Touris in Massen dort aus und knöpfen ihnen noch Eintrittsgeld ab!

Uebrigens kostest alles. ALLES. Nichts ist umsonst. An jeden armseligen Grotte berappt man 2 CUC. Pinkeln ist auch nicht geschenkt. Ein Taxifahrer kippte uns an einer Raststätte aus, wo wir die einzige Toilette benutzen mussten, für 1 CUC! Das ist als würde ein Einheimischer 24 Euro zahlen!!

Was ihr auf meinem Blog bekommt, sind nur ehrliche Berichte. Nennt mich schwarzmalerisch, pessimistisch, unzufrieden, aber ich mag Kuba nicht und empfehle es nicht weiter.

Man wird von morgens bis abends nur abgezockt! Und vergesst nicht, wir waren zu viert, davon 2 spanischsprechende und dumm sind wir auch nicht. Das war alles so dreist, dass es uns erst im Nachhinein auffiel. mde
Lasst euch abends bloss nicht von Einheimischen in eine Bar „einladen“, ihr müsst nachher für den ganzen Tisch die Zeche zahlen, Mojitos für 5 CUC anstatt 2 oder in ihrer Währung noch 24-mal weniger!

Taxi

Man fühlt sich toll und denkt, wow, wie authentisch, die zeigen uns ihren Alltag und tanzen mit uns Salsa. Es geht immer. nur. um. Geld.

Jetzt habe ich nur ein Zehntel ihrer Gaunereien aufgezählt. Die Kubaner sind das unsympathischste Volk, das ich je gesehen habe. Bei jedem Lächeln fragt man sich sofort, was er denn nun wieder für Hintergedanken magen hab.

Andere Länder sind auch arm, wie Nicaragua. Doch noch nie habe ich eine Touristenabzocke in dem Ausmass erlebt! Klar, man kann Kuba auch anders erleben. In einer Reisegruppe, in der alles von morgens bis abends durchorganisiert ist. Ich bin mir sicher, dass man in einem solchen, gesicherten Umfeld, bis auf diese Kaffeefahrten, vor eingigen Abzockerien sicher ist. Vielleicht fällt es einem auch weniger auf, weil alles im Vorraus bezahlt wird. Jedenfalls wurden wir als Rucksacktouristen jeden Tag eines Besseren belehrt...sehr schade um dieses Land.

Aber geht ruhig hin, die Autos sind toll.